von Dr. U. Schäfer
Wie einst Joanne K. Rowling in einem Edinburgher Café saß und an ihrem Bestseller innig schrieb, so ähnlich dürfte auch Martin Luther auf der Wartburg vertieft an seinem Buch gearbeitet haben, das zum ersten Bestseller der Weltgeschichte wurde. Mit einer kurzweiligen Abendveranstaltung erinnerte die Melanchthon-Schule Steinatal an dieses literarische Meisterwerk, das 1522 – also vor 500 Jahren – das Licht der Welt erblickte.
In erarbeiteten Kurzvorträgen wurden von Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen in Zusammenarbeit mit Schulpfarrer Dr. Schäfer einiges Wissenswerte zum sogenannten Septembertestament, Martin Luthers Übersetzung des Neuen Testaments, dem interessierten Publikum vorgestellt.
Max Wagner (8c) übernahm eine Einführung zum historischen Entstehungskontext des Buchklassikers. Die besondere Übersetzungsleistung Luthers wurde von Moritz Jakat (Q3) dahingehend herausgearbeitet, dass der markante Anredecharakter des Werks offenkundig wurde. Ein besonderer Höhepunkt war eine erläuternde Vergleichslesung zwischen dem griechischen Originaltext (Sebastian Herbst, Q3), der lateinischen Vulgata (Isabella Fastrop, 9b), einer deutschen Vorgängerübersetzung (Ida Schwab, 7a), Luthers früheren Versuchen (Celine Berghoff, 7a) und dem Septembertestament (Lili Pfaff, 7a), die das Sprachgenie Martin Luthers sehr deutlich vor Augen und Ohren stellte. Den gedanklichen Schlusspunkt bildete die Wirkungsgeschichte des Septembertestaments, die von Maria Held (10c) und Sophie Stübing (10c) aufgezeigt wurde.
Musikalisch umrahmt wurde der gelungene Abend von inhaltlich passenden Musikstücken, die unter Leitung von Andreas Fiebig und Stefan Reitz entstanden sind und unter Mitwirkung von Lara Eckhardt (Q1), Lara-Marie Schmidt (Q3), Johannes Eberhardt (10a) und Tobias Altmann dargeboten wurden.