Martin Michel und Fabian Görlich
Die Melanchthon-Schule hat 2016 begonnen, ihre digitale Infrastruktur grundlegend zu modernisieren und darauf vorzubereiten, dass digitale Medien in allen Unterrichten aufwandsarm und zuverlässig genutzt werden können und war damals den meisten vergleichbaren Schule damit einen Schritt voraus.
Eine noch stärkere Integration digitaler Medien in den Unterricht unterstützt sowohl die Medienkompetenz, als auch das individuelle Lernen im Unterricht, indem die Lernprozesse kompetenzorientiert in den Fachunterricht aufgenommen werden. Es geht darum, die bisherigen Konzepte um diese Aspekte der Medienkompetenz zu erweitern. Das Ziel ist das Erlangen der Fähigkeit eines verantwortungsvollen Umganges mit Informationen, Daten, Wissen und Medien. Somit ist die Medienerziehung ein wichtiger Beitrag für das Bewusstsein gegenüber digitalen Medien.
Digitale Medien umfassen ein breites Spektrum der Informationsaufnahme und -weitergabe. Ebenso ist es wichtig, den Blick auf bestimmte Medien zu schärfen. Sie sind sehr schnelllebig und fordern Schülerinnen und Schüler heraus, mithalten zu können. Die Unterscheidung zwischen Realität und Virtualität ist ein wichtiges Anliegen der Medienkompetenz. Dies setzt die Fähigkeit voraus, eine Unterscheidung zwischen einer glaubwürdigen und einer unglaubwürdigen Information vornehmen zu können. Mit dieser Fähigkeit ist es den Schülerinnen und Schülern möglich, die reale und virtuelle Welt voneinander zu unterscheiden und abzugrenzen. In der Schule wird die Fähigkeit mit dem Umgang der Medien für den beruflichen Umgang vorbereitet. Es ist für die Schülerinnen und Schüler unumgänglich, sich auf neue Sachverhalte einstellen zu können und Informationsressourcen für sich nutzbar zu machen. Sie lernen in problemorientierten Aufgaben, Zusammenhänge aber auch deren Komplexität zu erfassen und zu bearbeiten.
Prämisse war, in einem absehbaren Zeitraum alle Unterrichtsräume mit einheitlicher Infrastruktur auszustatten, so dass Lehrkräfte und Lernende sich nicht bei jedem Raumwechsel auf neue Bedingungen einstellen müssen und mitgebrachte Endgeräte zuverlässig unterrichtlich nutzen können. Die bisherige Ausstattung weniger Räume mit digitalen Tafeln wurde zugunsten einer nachhaltigen Grundausstattung aller Räume mit nach Nutzergruppen differenzierter WLAN-Abdeckung, fest installierter Projektionsmöglichkeiten und Audioverstärkung mit einheitlicher Anschlusstechnik aufgegeben. Dass im Jubiläumsjahr diese Maßnahme bis auf wenige Restarbeiten zum Abschluss kommen konnte, verdankt die Melanchthon-Schule zunächst der erheblichen Mittelbereitstellung der Landeskirche als Trägerin der Schule. Die Fördermittel aus dem Bundesprogramm Digitalpakt Schule beschleunigten ab 2019 die Durchführung der Maßnahme. Zum Glück! Die Auswirkung der Corona-Pandemie auf die Unterrichtswirklichkeit ab 2020 beschleunigte auch die Notwendigkeit der Nutzung dieser Ausstattung: Distanzunterricht, hybride Unterrichtsformen mit einem Teil der Lerngruppe in Distanz führte zu einer enormen Beschleunigung der Entwicklung. Alle Lehrkräfte der Melanchthon-Schule sahen die Notwendigkeit der kollegialen Fortbildung auf diesem Gebiet und nahmen sich dieser Aufgabe außerordentlich engagiert an.
Die während der Lockdownzeit notwendige Anschaffung von Tablet-PCs trieb den Bedarf an der Nutzung der Geräte im Unterricht voran. Derzeit dürfen Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangstufe 9 unter Einhaltung einer entsprechenden Nutzungsordnung ihr eigenes Tablet im Regelunterricht nutzen und haben Zugriff auf eine mit Jugendschutzfiltern eingeschränkte WLAN-Internetverbindung. Neuere Entwicklungen in der Bereitstellung von künstlicher Intelligenz im Netz, dem Bedarf, eine sozialverträgliche Regelung zur verpflichtenden Nutzung digitaler Endgeräte zu finden und zu finanzieren und aus pädagogischen Gründen zuverlässig die Nutzung auch unterbinden zu können, stellt der Melanchthon-Schule neue Aufgaben, deren Lösung aber mit Zuversicht entgegengesehen werden kann.